RG Nord: Jahresbeginn im hohen Norden

Am 16.01 fiel in der Regionalgruppe Nord mit dem ersten Treffen des Jahres der Startschuss für die Vortragssaison 2015 und es war gleich eines das den ca. 30 Anwesenden lange im Gedächtnis bleiben wird. Alberto Schumacher erzählte Geschichten rund um seine aquaristische Laufbahn, und wie die „Faszination Fisch“ ihn von klein auf in ihren Bann zog.

Trotz zahlreicher Hürden, man kann sich denken welche Schwierigkeiten die Aquaristik als Hobby zurück drängten, hat Alberto nie die Lust an seiner Passion verloren und selbst wenn die Schwester mal einen Goldfisch „verschwinden“ ließ, fing Alberto eben von vorne an. Seine Geschichten waren so umfangreich, dass der Abend in zwei Teile gegliedert wurde und es zwischendurch eine kleine Pause gab. Da ich an dem Abend noch zur RG Nordbayern musste und mein Bus kaum auf mich gewartet hätte, gab Alberto mir etwas zu Lesen mit, wodurch mir die lange Fahrt nach Nürnberg wirklich amüsant gestaltet wurde. Möglicherweise wird er einmal etwas davon hier veröffentlichen, wenn er möchte sei es jedem empfohlen. Es gab an diesem Abend keine Powerpoint-Präsentation und keine Filmchen, aber die ungebrochene Aufmerksamkeit der zahlreichen Anwesenden hat gezeigt, dass man so einen Vortragsabend auch mal anders angehen kann. Mit Alberto hatten wir dazu sicher einen Wunschkandidaten zu Gast als Referenten, und auch als Dauerbesucher auf den RG-Abenden.

Neben dem tollen, eher ungewohnten Einblick in Albertos Erfahrungen und einiger kleiner Kostproben seiner Dichtkunst (natürlich fischbezogen), war dies auch das erste Treffen unseres neuen Obmannes: Michael Berg hat zum Jahreswechsel die Leitung der Regionalgruppe Nord übernommen und wird sie sicherlich weiterhin so gut führen wie es die letzte Zeit der Fall war. Michael ist seit vielen Jahren schon für die Finanzen unserer RG verantwortlich und ist somit alles andere als ein Neuling in der Materie. Und wo ein neuer Obmann kommt, kann sich auch einer zurücklehnen. Ich möchte diese Gelegenheit nochmal nutzen um Torsten „Totti“ Schwede ausdrücklich dafür zu danken, was er in den letzten Jahren alles für die IG BSSW getan und organisiert hat. Man sagt ihm nach, er habe die RG Nord wieder zu -der- Gruppe gemacht, seine regelmäßig veranstalteten Sommerfeste mit internationaler Beteiligung haben dazu sicher beigetragen. Torsten, durch deine offene und präsente Art hast du jede Veranstaltung zu einem Treffen mit Freunden gemacht, vielen Dank dafür!

Im Februar sind wir thematisch fremdgegangen und haben von Torsten Kortum einen Einblick in die Gattungen Badis, Dario und Elassoma erhalten. Für Tümpler und Verfechter von Lebendfutter sind es ideale, klein bleibende Fische. Andererseits ist es genau das, was sie an einer besseren Verbreitung im Hobby hindert, denn der Standardaquarianer füttert meist mit Trocken- und Frostfutter. Die vorgestellten Arten sind abgesehen von ihren Futteransprüchen sehr einfache Zierfische, sie benötigen weder Heizung noch Filter und begnügen sich mit einem techniklosen Fensterbankbecken, welches nicht mal besonders groß sein muss. Die Notwendigkeit von Lebendfutter führte wiederholt zur Diskussion über die Beschaffenheit der norddeutschen Tümpel und Kleingewässer. Diese sind stark im Rückgang, verlanden durch Eutrophierung oder werden durch Fischeinsatz auf eine Art und Weise „renaturiert“ wie es sie ohne anthropogene Einflüsse eigentlich nie gegeben hätte. Auch die Freilassung von Goldfischen führt natürlich zu großen Problemen, was jedem bewusst sein muss. Nicht nur unser Ziel, das Tümpelfutter wird durch Fische drastisch reduziert, sondern auch Amphibien haben unter dem hohen Fraßdruck zu leiden, sodass bspw. der bedrohte Kammmolch schnell aus seinen ursprünglichen Gewässern verschwindet wenn dort Goldfische ausgesetzt werden. Dem Tümpel-Neuling ist es nur zu raten einmal selber raus zu gehen und Futter zu fangen. Nicht nur weil es den Fischen besonders gut tut, sondern auch weil in einem einfachen Tümpel oft faszinierende und unerwartete Tiere leben, die man ansonsten nie zu Gesicht bekommt.

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