Groß, selten und räuberisch: Piranhas bei Wharf Aquatics

Im September ’19 lud mich die Preston Aquarist Society zu ihrer jährlich stattfindenden Convention ein, eine Veranstaltung, auf die ich mich sehr gefreut habe, denn bereits 2017 war ich dort zu Gast und es war super.

Wenn wir nicht gerade andere Freunde trafen, so taten unsere Gastgeber („unsere“, weil auch BSSW-Mitglied Stanislav KISLYUK als Referent geladen war) alles damit wir eine großartige Zeit haben. Wir haben gemeinsam Läden, Aquarianer und Züchter im Umkreis besucht und diesmal ging es u.a. zu Wharf Aquatics in Pinxton – wo früher einmal Robin Hood unterwegs war – in Nottingham. Für mich war das der erste Besuch in diesem Laden voller interessanter, insbesondere größerer Arten.

Wharf Aquatics ist ziemlich groß, verwinkelt und hat einige versteckte Schönheiten zu bieten. Was mir aber direkt aufgefallen ist, war eine Wand voller Piranhas mit einem guten Dutzend Becken, jeweils mit einem Individuum besetzt. So können die Fische sich zwar sehen, aber nicht miteinander interagieren, was zu verletzungsfreien Flossen und toll stehenden Exemplaren führt. Während meines Besuchs waren drei Arten im Angebot: Serrasalmus manueli, Serrasalmus rhombeus und Pygocentrus piraya. Die meisten maßen zwischen 20 und 25 cm, einer der P. piraya maß fast 30 cm, ein prächtiges Exemplar.
Letztgenannter ist die größte bekannte Piranha-Art und fast ausschließlich aus dem unteren Rio São Francisco-Einzug in Brasilien. Die orange-rote Bauchfärbung, für die diese Art bekannt ist, war auch hier gut zu sehen.

P. piraya kann und sollte sogar in Gruppen gepflegt werden, was bei den meisten anderen Piranhas, wie zum Beispiel S. manueli und S. rhombeus nicht der Fall ist. Trotz einer der Populärnamen – „Menschenfressender Piranha“ – handelt es sich um eine ideal geeignete Art für größere Aquarien und dank des südlichen Verbreitungsgebietes müssen die Temperaturen nicht so hoch sein wie bei Arten aus dem Amazonasgebiet und so spart man auch noch ganz nebenbei. Vielleicht eine Idee, die es sich zu beachten lohnt beim nächsten Großaquarium.

Weitere Literatur, um tiefer ins Thema zu kommen:

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