Am letzten Augustwochenende 2024 fand das Salmler-Symposium wieder in Hämelerwald-Lehrte statt. Zum Treffen hatte das Team um Armin Senger und Ecki Fischer geladen. Mit 10 Übernachtungsgästen und 10 Tagesgästen lag die Beteiligung zwar unterhalb der Erwartungen, der Stimmung tat es aber keinen Abbruch. Bereits Freitag gab nach einem gemeinsamen Abendessen reichlich Gesprächsstoff.
Die Vortragsreihe am Samstag eröffnete Thomas Johannes mit “Neuigkeiten aus der Nomenklatur der Anostomiden und Altbekanntes aus der Kopfsteherei”. Eine gut sortierte Bilderserie verdeutlichte seine Leidenschaft für die größeren und selteneren Salmlervertreter. Thomas konnte recht eindrucksvoll aufzeigen, wie viele noch unbeschriebene Arten als Beifänge über den Großhandel nach Deutschland gelangen.
Wolfgang Heinrichs schloss mit seinen “Salmler Raritäten” vom Balzen bis zur Aufzucht an. Wolfgang nahm uns in das Vor-Corona-Jahr mit und stellte uns 4 neue Salmlerraritäten aus dem Hause Zierfischzentrum Wien vor. Zumindest war dies seine Bezugsquelle der Arten. Unter anderem stellte er die heute bekannten Arten Hyphessobrycon myrmex und Hyphessobrycon procyon im Zuchtansatz und Kultur vor. Es ist immer wieder Interessant zu hören, wie die “alten Hasen” mit Neugier und entsprechendem Erfahrungsschatz neue Arten zur Nachzucht bewegen. Und bei jedem derartiger Vorträge hört man(n) kleinere Abweichungen oder Ideenansätze zum eigenen Vorgehen.
Kurz vor der Mittagspause durfte ich dann mit “Neues über Nannostomus Haltung und Nachzucht” berichten. Bahnbrechende Neuigkeiten in der Nachzucht gab es dabei nicht zu verkünden. Jedoch gab es über gleich drei neue rote Nannostomus spec. einiges zu berichten. Zum einen zur Herkunft und Bezug der neuen Tiere, als auch jeweils erste Nachzuchterfolge.
Nach dem geselligen Mittagsmahl, nahm uns Stanislav Kislyuk mit auf seine Reise ins “Wilde Ngoko – auf der Jagd nach dem Baka-Salmler”. Die Abenteuerreise führte uns einmal quer durch das zentrale Westafrika – Kamerun. Eindrucksvoll konnte er uns nicht nur den untersuchten Fischbestand zeigen, sondern auch viel über die Lebensumstände der örtlichen Bevölkerung und deren Lebensstandard berichten. Und ja, den Baka-Salmler konnten sie ziemlich zum Ende der Reise doch noch fangen.
Die “Salmler aus Südamerika” von Ernst Schmidt, mussten wir zweiteilen, da durch die Zeitverschiebung und festen Terminen von Randy Carey (USA) eine vereinbarte WEB-Videoübertragung anstand. Der Vortrag unseres lieben Vereinsfreundes Ernst Schmidt gestaltete sich als sehr lustige Veranstaltung. Zum einen sorgte die bayrische Mundart immer wieder für belustigende Momente, bedingt teils durch die “fremdartige Sprache” als auch durch neckende Hinweise zum fotografieren mittels Fotoküvette. Ernst zeigte recht eindrucksvoll, wie überraschend eine Situation entstehen kann, wenn man Einheimischen beim Fischen begegnet. Hier in Verbindung mit Pflanzengiften in einem abgesperrten Bachabschnitt.
Randy Carey’s Online-Vortrag “Pencilfishes – Nannostomus mit einem Blick auf die Salmler” – schloss sich thematisch an den vorherigen Nannostomus-Vortrag an. Randy erklärten den Stammbaum aller salmlerartigen Gattungen anschaulich. Es folgten dann Portfolios der meist bekannten Nannostomus-Arten mit Angaben zur Verbreitung und Abgrenzung anderen Nannostomiden. Nach einer Dreiviertelstunde durften alle Teilnehmer auswählen, welchen Teil des mehrstündigen Vortrages in der Schlussviertelstunde angerissen werden darf. Randy durfte dann noch Einblicke in die Vermehrung der Schlanksalmler geben und Nachzuchterfahrung amerikanischer Zierfischfreunde.
Unter großem Beifall wurde dann der gemütliche Abendteil mit gemeinsamen Abendessen und anschließenden Gesprächsrunden eingeläutet. Und das BSSW’ler standhaft sind, bewiesen die Letzten zu Bett Geher mit 03:30 Uhr.
Am Sonntag Morgen nahm uns Dirk Stojek mit seinem Vortrag “Vorstellung meines Hobbyzimmers inklusive Fisch” in seine Leipziger Wohnung. Dirk konnte uns mit Einfallsreichtum begeistern, wie Aquarien auf kleinstem Raum untergebracht werden können und mit Augenmaß die unterschiedlichsten Zierfischarten vermehrt werden.
Swen Buerschaper nahm uns auf eine Reise zum “Orinoco – Über und Unterwasser” mit. Das Reisevideo vermittelte echtes Urwaldfeeling, ob minutenlang unter Wasser, oder einem steilen rutschigen Aufstieg zum Tafelberg mit endemischer Fauna.
Abschließend gilt es ein großes Dankeschön auszusprechen an Alle die diese wunderbare Veranstaltung ermöglicht haben. Ein Dank an die Organisatoren um Armin Senger und Ecki Fischer, allen Referenten für die interessanten Vorträge, Micheal Stallmann für die Übersetzung ins deutsche und natürlich an jeden Teilnehmer. Und eines wurde bereits verkündet – es wird ein nächstes Mal geben.
Text & Bilder: Mike Behm