Holzhöhlen sind schnell gemacht

Welshöhlen aus Ton sind allseits bekannt aber seit einiger Zeit sind besonders Höhlen aus Holz gefragt. Angefangen mit Moorkienholzwurzeln aus dem Internet (z.B.: www.jost-borcherding.de), gibt es mittlerweile viele Aquarianer, die sich ihre Höhlen selber bauen. Die meisten nutzen dazu einen Ast bzw. Stamm in passender Dicke und Größe und bohren „ganz einfach“ ein Loch hinein.

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Fertige Holzhöhle

Fertige Holzhöhle

Das ist allerdings nicht so schnell gemacht wie es sich anhört, denn viele Hölzer sind so hart, dass man einen besonderen Bohrer sowie eine starke Maschine benötigt. Ganz besonders gilt dies für das erwähnte Moorkienholz. Kompliziert wird es wenn man anstatt der Standardmaße etwas Größeres machen möchte, zum Beispiel für Panaque oder adulte Parancistrus wie in meinem Fall. Bei diesen Welsen sind 40 mm Bohrer nicht zu gebrauchen und so habe ich mich nach einer anderen Möglichkeit umgeguckt.

Mit der hier vorgestellten Methode kann man Höhlen in jeder Form und Größe herstellen, also genau das, wonach ich gesucht habe. Nicht alle Holzsorten sind für Welshöhlen zu empfehlen, denn manche sind aufgrund ihrer Härte schwierig zu verarbeiten (Eiche, Buche und fast alle Obstbäume) und andere sondern große Mengen an Harz ab (Nadelhölzer) die sowohl bei der Verarbeitung stören als auch möglicherweise im Aquarium negative Auswirkungen haben könnten. Ich verwende meist Erle, Pappel und Weide, diese Hölzer sind weich, stehen an jedem Bachlauf und lassen sich sehr gut bearbeiten.

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Vorbereitetes Arbeitsstück

Vorbereitetes Arbeitsstück

Mit einer Säge, wird der Ast genau in der Mitte geteilt. Danach wird auf der flachen Seite des geteilten Astes der ungefähre Umriss der späteren Höhle angezeichnet. Es empfiehlt sich die Wand etwas dicker als nötig zu machen, denn sonst ist die Höhle aufgrund der Fresseigenschaften mancher Welse von nicht allzu langer Dauer. An einem Ende wird von vornherein die Rückwand eingeplant. Mit einem normalen Stecheisen werden nun beide Asthälften ausgehöhlt und später aneinander angepasst.

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Fertige Höhlenhälfte

Fertige Höhlenhälfte

Nun stellt sich nur noch die Frage, wie man aus zwei Stücken Holz eine Höhle machen kann. Ganz einfach: Entweder mit einem Kabelbinder oder man benutzt kleine Edelstahlnägel bzw. Schrauben. Kabelbinder halten wunderbar, sehen aber nicht so toll aus. Edelstahl rostet im Wasser nicht und wenn man die Schrauben richtig ansetzt sieht man sie auch nicht. Silikon hat bei mir nie lange gehalten.

Hölzer der genannten Arten sind so weich, dass man sie auch ohne große Sägen gut bearbeiten kann, manchmal tut es sogar schon ein Fuchsschwanz. Bevor man die fertigen Höhlen ins Aquarium legen kann, sollte man sie noch ein wenig trocknen um frühzeitiges Schimmeln zu verhindern. Man sollte bedenken, dass die Höhlen nur temporär genutzt werden können, denn irgendwann werden sie von den Welsen nur noch als Ergänzung zum Speiseplan gesehen.

'Bambus-Look'

‘Bambus-Look’

Außerdem ist es möglich, die Rinde zu entfernen um dem Holz einen „Bambus-Look“ zu verleihen. Natürlicher wirkt die Höhle aber mit Rinde. Für eine Standardhöhle (15 cm lang und 4,5 cm im Durchmesser) benötigt man 20 Minuten. Die Größeren (30 cm und mehr) schlagen mit mindestens dem Doppelten zu Buche, sind die Mühe aber wert.

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Bericht und Bilder: Daniel KONN-VETTERLEIN. – Veröffentlicht im Report 3-2009