Panzerwelstreffen in Süddeutschland

überarbeitet Ingo SEIDEL, Seefeld

Aus einer Idee entstanden, kam es letztes Jahr im März zum ersten Panzerwelstreffen. Etwa 15 Personen nahmen seinerzeit daran teil und schon damals konnte man spüren, dass es ein weiteres Treffen geben würde. Und so kam es schließlich auch.Am 8. März 2014 trafen sich wieder Panzerwelsfreaks in Neumarkt. Nur waren es dieses Mal schon 30 interessierte Aquarianer, die zum größten Teil aus Bayern kamen. Aber auch Gäste aus Hessen, Thüringen, Sachsen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein reisten an! Aus Österreich gab es „Wiederholungstäter“, wie auch im letzten Jahr besuchten einige Aquarianer das Treffen in der Oberpfalz.

Wie beim „Treffen der Mecklenburger Welsfreunde“ wurden Aquarianer eingeladen, die sich (in diesem Fall) vorrangig mit Panzerwelsen beschäftigen, ein öffentliches Treffen würde den verfügbaren Platz im Gasthaus sprengen. Außerdem kann mit einer Anmeldung die Verpflegung optimal organisiert und gesichert werden, was bestimmt alle Anwesenden bestätigen können. Wer will schon mit leerem Magen dasitzen!

Die Grundidee war die Folgende: Unter den Panzerwelsliebhabern gibt es Spezialisten, die sich gezielt mit seltenen und heiklen Panzerwelsen befassen. Teilweise gelingen in Fischkellern beachtliche Nachzuchterfolge, sodass die Bestände einiger Arten gesichert werden können. Viele dieser Arten sind nur in wenigen Stückzahlen vorhanden und sollten so gut wie möglich für die Aquaristik erhalten werden. Solche Spezialisten habe ich gezielt angeschrieben und eingeladen, damit sie über ihre Erfahrungen und Erfolge berichten. Seltene Welse wurden verteilt und außerdem sollte man sich auch einmal persönlich kennen lernen. Natürlich habe ich auch an die „alten Hasen“ gedacht, Aquarianer, die sich schon lange mit Panzerwelsen beschäftigen oder beschäftigten, aber auch „Neulinge“ fehlten bei diesem Treffen nicht. Das waren Leute, die mit viel Begeisterung auftraten und neue Ideen mitbrachten. Also habe ich versucht, mit dieser „Mischung“ vieles abzudecken. Und es hat funktioniert, die Menge und der Grad der Seltenheit vieler Arten, die bei diesem Treffen die Besitzer wechselten, waren bemerkenswert!

Das Treffen begann um 10.00 Uhr, das Wetter konnte an diesen Tag nicht besser sein. Als alle eingetroffen waren, stellte ich das kleine Programm vor. Wir hatten zwei größere Vorträge, die nach dem Mittag stattfanden. Auf einen Vortrag freute ich mich selbst schon sehr, Daniel KONN-VETTERLEIN berichtete über „Panzerwelse aus Bolivien“. Da Daniel selber immer wieder zu verschieden Jahreszeiten vor Ort ist, gab es extrem viele Informationen über die dort lebenden Arten, dazu viele Biotopdaten. Diese und das gezeigte Bildmaterial ermöglichten einen Einblick, der vielen von uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Eine Frage stellte sich da vielen Anwesenden: „Wie komme ich an diese schönen Panzerwelse?“ Als zweiten Referenten konnte ich Karsten SCHÖNHERR gewinnen, der uns einen kurzen Überblick über die Systematik der Panzerwelse gab, die sich zurzeit stark in Bewegung befindet. Im Anschluss zeigte er uns noch Panzerwelsbiotope in Peru, wo er ein Jahr zuvor selbst Panzerwelse fangen konnte. Nach dem Kaffee zeigte uns Hans GRUBER Bilder, die die Variabilität von Corydoras geryi und verwandter Arten dokumentierten. Er konnte im Laufe der Jahre zahlreiche Arten fotografieren, deren Farbintensität die Anwesenden begeisterte.

Zwischendurch blieb noch genügend Zeit, um sich über das Thema Panzerwelse zu unterhalten und Erfahrungen auszutauschen. Erst am Abend, gegen 20.00 Uhr, löste sich das Treffen auf. Einige Teilnehmer übernachteten in Neumarkt und fuhren am nächsten Tag wieder nach Hause.

Im Großen und Ganzen war es, wie mir viele Beteiligte im Nachhinein berichteten, ein voller Erfolg. Es wurde kurz danach schon wieder die Frage gestellt, ob nicht noch ein zweites Treffen im Jahr 2014 stattfinden könnte? Bedarf gibt es genügend, nur ist die Organisation nicht an einem Tag zu realisieren…

Abschließend bleibt mir hier noch, mich bei allen Beteiligten für ihr Kommen, bei mitunter doch recht langen Anfahrtsstrecken, zu bedanken.

Fotos: Mike Meuschke

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