Die RG Nordbayern startet mit einem Doubleheader ins neue Jahr. Zum ersten Treffen im Januar besuchten uns zwei Kinder des Ruhrpotts: Timo SCHELLENBERG und Julien PREUß.
OBERNDORF – Über 20 begeisterte Aquarianer wohnten dem ersten Treffen in der Ausweich-Location „Fischküche Reck“ bei. Das nette Personal, die heimelichen Räumlichkeiten und nicht zuletzt das wirklich sehr sehr gute Essen sorgten schnell für eine gute Stimmung und ein „Schade, dass wir hier nicht öfter sind.“ – zweifellos ein Lob für die Gastwirte.
Doch zurück zu den Vorträgen und natürlich zu Fischen: Mit nagelneuer Veranstaltungstechnik, eröffnete Timo den Abend mit seinem Vortrag „Pseudacanthicus – Der ‚Leopardus-Komplex'“. Er ging auf die Gattung ein, zeigte typische Haltungsfehler, berichtete von Beckengestaltung, veranschaulichte die Geschlechtsunterscheidung und verhalf allen Anwesenden nicht zuletzt zu tiefen und feinen Einblicken in Vermehrung und Aufzucht der Kaktuswelse aus der näheren Verwandtschaft von Pseudacanthicus leopardus. Besonders enorme Gelegegrößen, Wachstumsraten und die hohe Frequenz der Vermehrungserfolge bei Timo ließen aufhorchen und beeindruckten. Es bleibt nun nur noch zu hoffen, dass das geballte Wissen von vielen der Zuhörer angewandt wird.
Julien PREUß komplettierte den Vortragsabend dann mit einem Vortrag zu seinem Fachgebiet – „Biotop Aquaristik“. Julien ging zunächst auf den Begriff ein und erklärte, was man denn unter Biotopaquaristik überhaupt zu verstehen hat. Die Vorteile wurden gut herausgestellt und Nachteile – gibt es nicht. Dann ging Julien auf zwei Herangehensweisen zum Biotop-Auqarium ein: 1. Vom Fisch zur Beckeneinrichtung und 2. vom Biotop zum Aquarienbesatz. Für beides brachte er reichlich Beispiele und geizte auch nicht mit Tipps. Abgerundet wurde sein Vortrag mit einigen Biotop-Videos und noch viel mehr Einrichtungsbeispielen. Es ist unglaublich, wie gut und oft auch einfach sich Biotope nachbilden lassen, da verwundert es, dass wir nicht alle nur noch Biotop-Aquarien betreiben. Julien hat mit seinem Vortrag aber sicher dafür gesorgt, dass es mehr werden.
Der Abend klang dann bei ein paar Bierchen und reichlich fischigen Fachgesprächen aus. Dass die beiden Referenten für uns ihr Erstlingswerk präsentierten, wäre niemandem aufgefallen, hätten sie es nicht verraten und die vorab geäußerte Angst zwei Vorträge könnten die Gespräche einschränken und Fachsimpeleien reduzieren, erwies sich auch als ungerechtfertigt. Im Gegenteil. Viele der Anwesenden nutzten die Chance Timo und Julien für Ihre Vorträge zu loben und sie in Fachgespräche zu Futter zu verwickeln. Beide sind nämlich in der Gründung von EBO Aquaristik und bringen dort u. a. die Fachkenntnisse von Schelle’s Futterladen ein. Wir dürfen also gespannt sein, was die beiden da noch zaubern werden.
Abschließend beleibt zu sagen, dass ich vor und nach dem „offiziellen Teil“, auch noch sehr lustige und kurzweilige Stunden mit meinen beiden Gästen verbringen durfte. Es ist immer wieder schade, dass die gemeinsame Zeit an den Wochenenden so kurz ist. Trotzdem stellen Tage wie der des Treffens im Januar sicher einen der Eckpfeiler dafür dar, dass wir unser gemeinsames Hobby so lieben und uns auch immer wieder Strapazen (egal ob z. B. bzgl. der Organisation oder der Reise) aussetzen.
Vorausblickend möchte ich nun noch darauf hinweisen, dass wir ab dem Februar-Treffen nun unser neues Stammlokal für dieses Jahr beziehen werden: „Auf der Tulpe“ – Informationen auf der Seite der RG Nordbayern und auf dem Flyer.
Ich freue mich auf das kommende Treffen und jeden Besucher!
Bilder: Robert SCHELLER