Am Samstag, den 13. Juli 2024 traf sich Regionalgruppe Nordbayern diesmal leider in kleiner Runde. Durch Krankheiten und Urlaubszeit haben stark reduziert hatte ein kleine Gruppe Christopher Würz zu Gast.
Er hat uns mit grundlegenden Informationen sowie seinen Erfahrungen in der Haltung und Zucht von tropischen und sub-tropischen Schlammschildkröten versorgt – hier eine Zusammenfassung / Übersicht von dem, was er mit uns geteilten Informationen.
Tropische und subtropische Schlammschildkröten gehören zur Familie der Kinosternidae und sind in den warmen Regionen Nord-, Mittel- und Südamerikas verbreitet. Diese faszinierenden Reptilien sind bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene aquatische Lebensräume, von Sümpfen und Flüssen bis hin zu temporären Teichen und Überschwemmungsgebieten.
Verbreitungsgebiete
Schlammschildkröten sind in einem breiten geografischen Gebiet zu finden, das sich von den südlichen USA über Mittelamerika bis nach Nordargentinien erstreckt. Ihre Lebensräume umfassen tropische Regenwälder, subtropische Wälder, Flüsse, Seen und auch temporäre Wasserstellen, die während der Regenzeit entstehen.
Anatomie und Erscheinungsbild
Schlammschildkröten sind kleine Schildkröten mit einer durchschnittlichen Panzerlänge von 10 bis 20 Zentimetern. Ihr Panzer ist oft dunkel gefärbt, um ihnen eine bessere Tarnung in ihrem schlammigen Lebensraum zu ermöglichen. Sie besitzen robuste Beine mit scharfen Krallen, die ihnen sowohl an Land als auch im Wasser gute Beweglichkeit verleihen.
Ernährung
Diese Schildkröten sind omnivor und ihre Ernährung variiert je nach Verfügbarkeit der Nahrung. Sie fressen sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung, darunter Wasserpflanzen, Insekten, Krebstiere, kleine Fische und Aas. Ihr vielseitiges Nahrungsspektrum macht sie zu effektiven Überlebenskünstlern in wechselhaften Umgebungen.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzung tropischer und subtropischer Schlammschildkröten erfolgt meist in den wärmeren Monaten. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier an gut versteckten, feuchten Stellen an Land ab. Die Gelegegröße variiert je nach Art und Umweltbedingungen, kann aber bis zu 10 Eier umfassen. Im Terrarium muss bei „Verdacht auf Weibchen“ immer eine Eiablagestelle verfügbar sein.
Die Inkubationszeit der Eier beträgt in der Regel mehrere Monate.
Verhalten
Schlammschildkröten sind überwiegend aquatisch und verbringen den Großteil ihrer Zeit im Wasser, wo sie nach Nahrung suchen und sich vor Fressfeinden verstecken. An Land sind sie eher träge und meiden es, sich weit von Wasserquellen zu entfernen.
Aquariumhaltung: Wassertiefe ca. 2x Panzerlänge – nicht viel tiefer, Tiere können ertrinken, weil sie vor allem auf dem Boden laufen – und nicht schwimmen. Ein Landteil mit Wärmespot ist für alle Tiere notwendig.
Es ist – bis auf einige Ausnahmen – immer eine Einzelhaltung der Tiere dringend empfohlen.
Gefährdung und Schutz
Wie viele Reptilien sind auch tropische und subtropische Schlammschildkröten verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt, darunter Habitatverlust, Umweltverschmutzung und illegale Sammlung für den Heimtierhandel. Einige Arten sind daher als gefährdet oder bedroht eingestuft. Schutzmaßnahmen umfassen den Erhalt und die Wiederherstellung von Lebensräumen, strikte Regelungen im Handel (einige Tiere sind Melde- und Nachweispflichtig – WA2) und Aufklärungsprogramme, um die Bedeutung dieser Tiere für das Ökosystem hervorzuheben.
Text: Markus HECKEL – Bilder: Christopher WÜRZ