RG Nordbayern: „Woher kommen unsere Aquarienfische?“

Am Samstag, den 08.03.25 versammelten sich ca. 53 Aquarienfreunde in der Sportgaststätte in Schwabach. Gemeinsam mit der Flosse Schwabach wurde Ingo Seidel eingeladen einen Bericht über die Herkunft unserer Aquarienfische zu halten.

Während seiner 25-jährigen beruflichen Tätigkeit in der Aquaristik und unzähligen Reisen sammelte Ingo zahlreiche Informationen, Eindrücke und Wissen, davon berichtete er uns in seinem Vortrag über die Herkunft unserer Lieblinge. Wir sahen viele Bilder der besuchten Fischfarmen, von einfach Betrieben bis professionell und nachhaltig. Faszinierend wie Fischfarmen den extremen Klimabedingungen trotzen und ein super funktionierendes System ausklügeln, von der Wasserbeschaffung über die Wasseraufbereitung, eigene Lebendfutterzucht bis zur Weiterverwendung des Fischwassers mittels der Aquaponik- Anlage. Sie nutzen das vorhandene Nitrat im Aquarium Wasser und bauen auf schwimmenden Styroporplatten Bio Salat an, der an umliegende Restaurants verkauft wird und somit noch Geld einbringt. Unsere Aquarienfische kommen zu 90% aus Fischfarmen, meist aus Asien und nur ein geringer Teil sind WF, die der Natur entnommen wurden. Es gibt Fische die leicht nachzuziehen sind, wie z.B. aus dem Malawi- und Tanganjikasee, was den Export nicht wirtschaftlich macht und somit wenig WF reinkommen. Andere Arten, wie z.B. einige Otocinclus Arten, können in der benötigten Menge für den Export nicht nachgezogen werden und müssen somit als WF in den Handel kommen. Diese der Natur entnommenen Tiere bedrohen den Bestand nicht, denn es verbleiben immer noch ausreichend, um die Art nicht zu gefährden. Die Prachtschmerle ist eine Art die saisonal während der Laichwanderung gefangen wird. Der Fang der Larven ist nur innerhalb weniger Tage möglich. Die Larven werden anschließend sortiert und in Aufzuchtbecken unterschiedlich aufgezogen, um das ganze Jahr den Exportbedarf zu decken. Die Klimaveränderung, sowie viele benötigte Papiere machen den Fängern und Exporteuren das Leben schwer, was sich auch auf die Preise niederschlägt. Dies ist auch ein Grund für den Großhandel mehr Nachzuchten aus Deutschland bzw. unseren benachbarten Ländern zu beschaffen. Diese Nachzuchten sind von guter Qualität, vielleicht etwas teurer, haben dafür kürzere Transportzeiten und sind nach ihrer Reise weniger gestresst und somit weniger anfällig für Krankheiten.

Am Ende des Vortrags gab es Gelegenheit für Fragen an Ingo, z.B. News zum Staudamm mit Augenmerk auf den L46 und andere Arten.

Es war wieder ein rundum gelungener Abend. Vielen Dank Ingo!

Text: Kerstin MÜLLER