Seidels Hypancistrus

Es ist so weit. Endlich haben Anfang Februar einige der bekanntesten und beliebtesten L-Welse einen wissenschaftlichen Namen bekommen.

Und dieser hätte schöner nicht gewählt worden sein können. Für die Aquaristik im Allgemeinen und darunter besonders für die L-Welse hat Ingo Seidel so viel recherchiert, herausgefunden, publiziert und Wissen verbreitet, dass der Versuch einer Auflistung nicht über den Versuch selbst hinauskommen würde. Alles begann mit dem „Königstiger-Harnischwels“, der vor allem als L 66 bekannt ist. Es folgten weitere L-Nummern: L 236, L 287, L 333, L 399, L 400 und L 470. Alle erfreuen sich bis heute einer großen Beliebtheit in der Aquaristik und bei Züchtern. Schon seit Jahren arbeitete ein Team um Leandro Sousa in Altamira (Brasilien) an der Beschreibung des „Wurmlinienhypancistrus“ schlechthin.

Ingo Seidel zu Ehren, seine Verdienste in und um die Aquaristik anerkennend und seine Beiträge sowohl taxonomischer als auch populärwissenschaftlicher Natur würdigend, heißen all die oben genannten L-Nummern nun Hypancistrus seideli.

In der IG BSSW hat Ingo Seidel sich jahrelang als Redakteur des Reports, Spartenleiter der Welse und Autor von zahlreichen Artikeln etabliert. Er ist gemeinsam mit Hans-Georg Evers Autor der „Welsbibel“ schlechthin, dem Wels Atlas 1 & 2. Außerdem ist er als Referent weltweit unterwegs und wirbt für die oft auch dunklen, braunen Fische. Auch dafür Danke, Ingo!

In der gleichen Arbeit wurde auch der lange bekannte L 174 wissenschaftlich beschrieben. Die Art trägt nun den Namen Hypancistrus yudja, der einem indigeen Volk gewidmet ist, das in der Nähe der Typuslokalität, an der Volta Grande (Rio Xingu, Brasilien) lebt. Viele der Angehörigen konnten sich mit dem Fang des beliebten Harnischwelses früher etwas dazu verdienen. Mittlerweile kämpfen sie jedoch mit den Folgen des Staudammes Belo Monte und der Erhalt ihrer Kultur ist gefährdet.
Mehr zu diesem Thema im nächsten Report.

Text und Bilder: Daniel KONN-VETTERLEIN

Literatur: