Vermehrung von Corydoras pantanalensis geglückt

Die folgenden Ausführungen wurden von unserem Mitglied Regina SPOTTI vor einiger Zeit online in einer Gruppe von Panzerwelsfreunden zur Verfügung gestellt. Da dort aber alles nur auf Englisch lesbar und der Zugang beschränkt ist, dachten wir uns, dieser Ort sei ideal für eine deutsche Version.

Regina SPOTTI: Letztes Jahr gelang es mir meine achtköpfige Gruppe (5, 3) von Corydoras pantanalensis zum Ablaichen zu bringen und das war nicht mal besonders viel Arbeit, stattdessen brauchte es jedoch wahnsinnig viel Geduld. Die Gruppe habe ich zu der Zeit in einem ca. 210 l fassenden Aquarium mit den Maßen 120 x 52 x 33 cm (LxBxH) gepflegt. Es stand auf dem Boden und wurde nicht beheizt, sodass sich die Temperatur bei ca. 20 bis 22 °C einpendelte. Beginnend im September 2018 startete ich eine Trockenperiode, die bis Februar 2019 anhielt. In dieser Zeit wurde nur spärlich gefüttert, und Wasserwechsel wurden komplett ausgelassen. Die Filterung erfolgte über zwei Schwammfilter mit sehr geringer Durchflussgeschwindigkeit. Strukturiert wurde das Becken mit Sand, Pflanzen und einigen Steinen die als Zufluchtsmöglichkeiten dienten.

Im Februar dann begann ich mit ersten Wasserwechseln: Dazu nutzte ich kühles, aber etwas wärmeres Wasser, als das was sich bereits im Becken befand. Minimal wärmeres Wasser zu nutzen ist an dieser Stelle sehr wichtig! Kurz darauf begannen beide Geschlechter sich balztypisch einzufärben und ich überführte die Gruppe in ein kleineres Aquarium (ca. 150 l; 75 x 47,5 x 31 cm). Dieses Becken wiederum ist mit einem Schwammfilter ausgestattet, der zwar eine hohe Durchflussgeschwindigkeit hat, aber keine starke Strömung im Aquarium erzeugt. Ab jetzt wurden regelmäßig Wasserwechsel mit frischem Leitungswasser durchgeführt. Die Fütterungen wurden parallel dazu häufiger und gehaltvoller, so gab es ab jetzt auch lebende schwarze Mückenlarven, rote Mückenlarven und kleine Regenwürmer.

Alle weiteren Wasserwechsel wurden wie gehabt mit warmem Wasser durchgeführt. Das Pantanal ist ein beeindruckendes Habitat und warmes Wasser entspricht zu diesem Zeitpunkt den jahreszeitlichen Veränderungen dort. Die Färbung beider Geschlechter nahm an Intensität zu, sie fingen an zu glänzen und sahen wirklich prächtig aus. Die Wassertemperatur stieg im März auf 26,6 °C; der pH-Wert lag jetzt bei 6 – 6,4 und die Leitfähigkeit bei 184 µS/cm als die Panzerwelse ablaichten. Fast alle Eier waren befruchtet und lagen auf dem Boden des Aquariums, nur Wenige wurden an die Seitenscheiben geklebt. Die zweite Laichabgabe erfolgte auf den Seitenscheiben, an Anubias coffeeifolia und auf dem, durch die Strömung freigespülten Glasboden des Beckens.

Die Larven und Jungfische sind einfach in der Aufzucht. Wann sie geschlechtsreif werden kann ich allerdings noch nicht sagen. Viel Erfolg jedem, der sich an diesen tollen Tieren versuchen möchte!

Regina wurde übrigens schon im Report 3/2017 vorgestellt. Sie hat noch viele andere spannende Arten, die dort teils erwähnt werden.

Weitereinteressante Infos finden sich z.B. im Report oder in der DB von L-Welse.com.

Autor und Beckenbild: Regina SPOTTI – Übersetzung und Fischbild: Daniel KONN-VETTERLEIN