„Zur Welsvermehrung – ohne Harnisch und Panzer!“, so lautete der Vortrag von Achim WERCKENTHIN im Juni 2016 bei der Regionalgruppe Niedersachsen. Was sollte das heißen?
Die Ausführungen von Achim beschäftigten sich mit Welsen, die es abseits des großen L-Welse- und Panzerwelse-Trubels in der Aquaristik auch noch gibt. Achim stellte uns einige Vertreter aus Asien und aus Südamerika vor, mit denen er während seiner aquaristischen Laufbahn Erfahrungen gesammelt hat. Neben wesentlichen Hälterungsaspekten galt ein Hauptaugenmerk vor allem der Nachzucht.
Bei den Südamerikanern waren es vor allem Vertreter der Trugdornwelse aus den Gattung Tatia und Trachelyichthys. Trotzdem hier interessante Arten vorkommen, sind es zumeist nachtaktive Tiere, die man demzufolge tagsüber nicht so häufig zu Gesicht bekommt. Ausnahme ist natürlich, wenn man ihr Tagesversteck einsehen kann oder die Tierchen zum Füttern wie vom Blitz getroffen erscheinen und nach allem an Nahrungsbrocken nachjagen.
Eine bekannte, hübsche und relativ gut nachziehbare Art ist Tatia perugiae. Eine eher seltener anzutreffende Trugdornwelsart, die Achim vorstellte ist Trachelyichthys exilis. Auch eine Art der Schmerlenwelse aus der Gattung Trichomycterus kam zur Sprache, T. cf. alternatus. Hierbei handelt es sich um ein Welsprojekt, das bis heute noch auf der Tagesordnung steht und von denen Achim mehrfach Nachzuchten erzielen konnte.
Bei den asiatischen Welsen wurde ein kleiner Stachelwels als Klassiker vorgestellt, Batasio luviatilis. Diesen hübschen Wels hat Achim in früheren Jahren lange in Pflege gehabt und konnte die Art gut nachziehen. Heute ist es leider etwas ruhiger um diesen Stachelwels geworden, obwohl man diese Tierchen sogar auch mal tagsüber beim Durchstreifen des Beckens erwischen kann. Ebenfalls wunderhübsche Tiere sind die Vertreter der Gattung Akysis, z.B. Akysis vespa. Es handelt sich um kleine Welse, die man sogar tagsüber auf freien Bodenflächen manchmal herumwuseln sehen kann. Im Gegensatz zu den Akysis sind Vertreter der Gattung Hara, z.B. Hara jerdoni oder Hara minuscula eher „Bewegungslegastheniker“. Auch bei den letztgenannten Welsen konnte Achim Nachzuchten verzeichnen.
Zusammenfassend war es ein spannender, interessanter und empfehlenswerter Ausflug in die Welswelt abseits der breiten L-Wels- und Panzerwelspfade.
Bilder: Armin SENGER