RG Fulda: Der Welsarterhaltungstag 2018

Als das letzte Welsarterhaltungstreffen im Jahre 2017 vorbei ging, war Cheforganisator Hermann HAHNER bereits klar, dass es ein neues Treffen geben werden würde und bereits kurz darauf standen die Referenten fest: Ingo SEIDEL, Hans-Georg EVERS, Andreas TANKE und meine Wenigkeit, Daniel KONN-VETTERLEIN, sollten die Massen auch ein Jahr später nach Fulda in den Jägershof locken.

Die Referenten bzw. die Vorträge machen aber immer nur einen Teil dessen aus was ein Treffen benötigt um als erfolgreich verbucht zu werden. Jetzt waren es die stolzen 70 Anmeldungen, die bereits im Voraus eine große Sause erwarten ließen. Die auf eben jene Anzahl limitierten Plätze waren schnell ausgebucht und das Hotel voll.

Ich konnte aufgrund vorangehender Termine selber leider erst am Freitagabend anreisen, aber obwohl es beinahe Mitternacht war, saßen noch viele der Teilnehmer im Biergarten und genossen den warmen Abend samt einiger lautstarker Zugvorbeifahrten. Gegen halb drei zog es uns dann jedoch ins Bett und wir erklärten den Abend im verbliebenen Trio für offiziell beendet.

Nur fünf Stunden später stand bereits das Frühstück auf dem Plan und das Tagesprogramm wurde unter den Referenten zwischen Brötchen und Kaffee noch einmal durchgereicht, damit auch jeder zum richtigen Zeitpunkt auftreten würde. Ingo war es schließlich, der mit einem Einblick in die Vielfalt, der in der Aquaristik zu erhaltenden Harnischwelse, das Vortragsprogramm eröffnete. Dabei galt sein Schwerpunkt den bereits existierenden Arten, die jedoch durch Exportverbote, Hybridisierungen oder ausstehende Vermehrungserfolge im Bestand abnehmen. Viele dieser Welse waren vor wenigen Jahren noch allgegenwärtig und problemlos im Handel zu erwerben. Die Masse an neuen Arten macht es allerdings schwierig die altbewährten Arten konstant im Hobby zu halten, dabei sehen wir auch ganz aktuell wieder, wie schnell eine Art verschwinden kann, die man im Voraus nie im Fokus hatte.

Hans-Georg zeigte uns dann wie man genau das macht: Arten im eigenen Hobbyraum und für die Aquaristik vermehren und weitergeben. Er plauderte aus der Futterdose und gab, auf Panzerwelse bezogen, Tipps und Ratschläge wie man einzelne Arten zur Vermehrung bringt. Dass man nicht alle Arten über einen Kamm scheren kann, und es oft kleine Feinheiten sind, die den Durchbruch bringen war am Ende seines Vortrages allen Teilnehmern klar.

Etwas spezifischer ging es dann bei Andreas zu, er ging ganz genau auf die Haltung und Pflege von Panaqolus claustellifer (L 306) ein: Eine Art, die genau der besprochenen Thematik des Verschwindens aus dem Hobby gegenüber steht. Viele Importtiere gab es noch nie, davon lassen sich bei weitem nicht alle zur Vermehrung bewegen und wichtig ist insbesondere, dass sich Aquarianer solchen Arten verschreiben und sie nicht nach zwei Gelegen wieder abgeben, sondern sie über die Jahre pflegen und konstant verbreiten. Wer sich dazu berufen fühlt, der bekommt alle Tipps bei Andreas.

Der Abschlussvortrag des Tages fiel mir zu und der, spontan noch im Zug komplett neu überarbeitete Vortrag befasste sich mit vielen Welsarten, die es bisher so gut wie gar nicht in die Aquaristik geschafft haben, und bei denen eine gute, auch internationale Vernetzung von großer Wichtigkeit ist um Einzeltiere zusammen zu bringen. Es sind immer wieder die unscheinbaren Arten, die keine Aufmerksamkeit bekommen und so unbemerkt aus dem Hobby verschwinden, was umso schlimmer ist, da auch Exporteure dann kein Interesse mehr an diesen Tieren haben und sie umso schwieriger zu bekommen sind.

Ich bin froh darüber, dass wir diese Veranstaltung nun das erste Mal in den Reihen der IG BSSW austragen konnten und so eine weitere, starke Veranstaltung anbieten können. Ja, es ist wieder eine Welsveranstaltung, und ja, die Teilnahme zeigt, dass es das ist, was viele Mitglieder wollen und für die sie weite Anreisen auf sich nehmen. Das Organisationsteam hat eine großartige Arbeit geleistet und wirklich ein intensives und fachlich gut bestücktes Event auf die Beine gestellt, von dem es natürlich eine Fortsetzung geben wird.

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