IG BSSW-News (Welse): Lepthoplosternum pectorale (BOULENGER, 1895)

Schwielenwelse gehören schon seit sehr langer Zeit zum festen Bestand der Aquaristik. Der erste europäische Import von Megalechis thoracata nach Deutschland erfolgte bereits 1911 durch die Vereinigten Zierfischzüchtereien. Etwas schneller war ein anderer Schwielenwels, Callichthys callichthys, dessen Erstnachzucht bereits 1910 in Russland und 1935 in Deutschland gelang.

Lepthoplosternum pectorale aus Paraguay

Lepthoplosternum pechorale aus Paraguay

Die Gattung Lepthoplosternum (REIS, 1997) ist mit sechs validen Arten die artenreichste unter den ebenfalls sechs Gattungen der Schwielenwelse. Südlich des Amazonas sind es die kleinsten Vertreter der Callichthyinae. Mit durchschnittlich 8-9 cm Gesamtlänge liegen Lepthoplosternum noch vor den Gattungen Dianema und Diasternum, beide erreichen eine durchschnittliche Größe von 10 cm. Die wirklich großen Schwielenwelse finden wir in den Gattungen Megalechis und Callichthys, zum Beispiel Megalechis thoracata mit durchschnittlich 12-15 cm und Callichthys callichthys mit 18-20 cm.

Der Zwergschwielenwelse der Gattung Lepthoplosternum sind im La-Plata-Gebiet weit verbreitet und kommen in großen Mengen aus den Systemen des Rio Paraguay und Rio Paraná. Fundorte sind aus Südbrasilien, Bolivien, Uruguay und Argentinien bekannt. Die Typuslokalität von L. pectorale liegt aber in Paraguay.

Leider werden Arten der Gattung Leptoplosternum nicht so oft importiert, meine Tiere stammen aus einer Sendung, die 2014 bei Aquarium Glaser eintraf. Des Öfteren werden Zwergschwielenwelse auch als Welse der Gattungen Callichthys und Hoplosternum betrachtet und werden dann auch leider unter diesen falschen Namen weiter verbreitet.

Lepthoplosternum pectorale hat eine rötlich-braune Körpergrundfärbung, die mit zahlreichen kleinen dunklen Punkten übersät ist. Selbst die Barteln sind da nicht verschont. Es handelt sich um einen kleinen, sehr geselligen und doch attraktiven Wels, dessen Vergesellschaftung mit vielen friedlichen Aquarienfischen nichts im Wege steht.

Zur Pflege sollte man Wissen, dass die Wasserparameter in Paraguay stark variieren können. KNAACK gibt in seiner Arbeit “Ergänzende Beschreibung von Lepthoplosternum pectorale” zum Beispiel folgende Werte an. Die wärmsten Monate liegen zwischen November bis März mit Wassertemperaturen bis zu 27 °C. Die niedrigsten dagegen finden wir mit 17-19 °C in den Monaten Juni-August. Von Oktober bis Mai fällt der meiste Niederschlag, der wenigste im August. Beschreibungen dieser Art, wie von J. KNAACK immer praktiziert, sind für jeden Aquarianer eine wahre Fundgrube! Diese wichtigen Daten lassen sich problemlos im Aquarium nachstellen und so sollte die erfolgreiche Vermehrung dieser kleinen Welse doch recht einfach gelingen.

Bericht und Bild: Erik SCHILLER – Veröffentlicht im Report 2-2015

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