Immer wieder „L 56“

Ständig stößt man in Stocklisten und in Bestandlisten einzelner Aquarianer auf die Bezeichnung „L 56“. Gemeint ist damit Parancistrus aurantiacus, der „Goldene Breitkopfharnischwels“. Dabei hat diese Art gar keine L-Nummer und hätte auch nie eine bekommen dürfen, denn sie wurde schon 1855 von CASTELNAU wissenschaftlich beschrieben und fällt somit nicht unter die, zum Zeitpunkt der Nummernvergabe unbestimmbaren L-Welse, die infolgedessen eine L-Nummer „verdient“ haben.

Parancistrus aurantiacus

Bei L 56 handelt es sich um einen unbeschrieben Guyanancistrus aus dem Rio Araguari in Amapá, Brasilien. Die Art wurde 1990 in der DATZ (02/1990) vorgestellt und ist aquaristisch nicht bekannt. Fünf Jahre später wurde L 56 im Aqualog (Glaser & Glaser, 1995) fälschlicherweise mit Parancistrus aurantiacus in Verbindung gebracht und seitdem hat sich diese falsche Bezeichnung gehalten.

Nun kann man sich an das Thomson-Theomer klammern und sagen es wisse ja jeder was mit dem Namen gemeint sei und welche Art man anböte, oder man versucht schlichtweg die richtige Terminologie zu verwenden und nennt eine beschriebene Art bei ihrem wissenschaftlichen Namen und nicht bei einem – noch dazu falschen – „Platzhalter“.

Ähnlich verhält es sich mit Baryancistrus beggini (L 239), der immer wieder als „Blauer Panaque“ auftaucht, eine Gattung mit der die Art de facto aber nicht mal näher verwandt ist. Im BSSW-Report 03-04/2018 ist ein sehr umfangreicher Artikel zu der Gattung Parancistrus, inklusive praktischer Vermehrungserfahrungen für jeden, der Interesse an diesen großartigen Welsen hat!

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