aus dem Report 2-2019
Im Sommer 2018 erhielt die Firma Panta Rhei (Brelingen-Wedemark) eine Importsendung aus Surinam mit unterschiedlichen Fischen, unter der auch einzelne Salmler vertreten waren.
Jens GOTTWALD machte mich hierauf aufmerksam und mein Interesse war geweckt. Dies galt besonders für einen recht schlanken großen Vertreter der Salmler, der nahezu einen länglich-torpedoartigen Körperbau zeigte. Jens hatte bereits Vorarbeit geleistet und berichtete mir, es handele sich um Piabucus dentatus aus Zentralsurinam. Leider konnte nur ein Einzeltier gefangen werden. Die Verbreitung dieser Salmlerart erstreckt sich im nördlichen Südamerika entlang der Küste von Venezuela, die Guyana-Länder bis ins nordöstliche Brasilien.
Die Entscheidung war aber für mich gefallen und das Tier musste mit. Zu Hause kam der neue Mitbewohner in ein 800 L-Gesellschaftsaquarium mit anderen unterschiedlichen Salmlerarten, Skalaren und diversen Welsen. Hier lebte er sich schnell ein. Der Piabucus hatte eine Gesamtgröße von etwa 12 cm. Es handelt sich aber um keinen Farbknaller, sondern es dominiert eine silbrig-graue Grundfärbung mit einem in Körperlängsrichtung
mittig verlaufenden dunklen Band, das im Bereich der Schwanzflosse endet. Die Maulpartie ist rußig schwarz abgesetzt. Je nach Lichteinfall zeigt der Piabucus aber auch leichte Pastellfarben, in der Ventralen geht die Grundfärbung in einen azurbläulichen Tonfall über, entlang des dunklen Längsbandes können goldene bis hellgrüne Partien aufblitzen.
Das Tier erwies sich trotz seiner Größe als vollkommen friedlich und fügte sich sehr gut in die Salmlergemeinschaft, bestehend aus zwei Pseudanos-Arten, Triportheus rotundatus, Chalceus erythrurus, Gymnocorymbus bondi und Hemiodopsis gracilis ein. Es ist ein schwimmfreudiger Salmler und ich konnte beobachten, dass eine Strömungspumpe dem Wohlbefinden des Tieres sehr zuträglich war. Bereitwillig wurden sofort alle gängigen Futtersorten angenommen, die Beckenbepflanzung wurde dabei überhaupt nicht behelligt. Kurzum, es handelt sich um einen eigentlich idealen Aquarienfisch. Leider wird mit einer größeren Verfügbarkeit dieser Tiere im Handel nicht gerechnet werden können. Surinam gehört nicht zu den Ländern mit regelmäßigen Exportsendungen. Trotzdem bleibe ich dabei, für mich ist es ein sehr interessanter Vertreter und es wäre durchaus spannend, wie sich Piabucus dentatus in einer Gruppe entwickeln würde.