Die Regionalgruppe Niedersachsen der IG-BSSW hatte am 11.03.2017 Besuch von Rainer SONNENBERG aus Plön. Ein etwas außergewöhnlicheres Thema stand auf dem Programm: afrikanische Salmler der Familie Distichodontidae oder auch Geradsalmler genannt.
In erster Näherung denkt ein jeder wieder an hässlich graue Unterwasservertreter, die keinen Hund hinterm Ofen hervorlocken. Wie überall, so gibt es auch hier neben aquaristisch unpassenden Spezies, die aufgrund ihrer Endgröße eher dem kulinarischen Bezug zuzuordnen wären, oder Flossen- und Schuppenfressern, durchaus auch interessante Tiere.
Rainer berichtete, eigentlich sei er bei den westafrikanischen Killis unterwegs. Hierbei tauchten immer wieder “Beifänge” auf. Salmler, die auf den ersten Blick recht gleich aussahen, aber bei genauerer Betrachtung Unterschiedlichkeiten aufwiesen. Meistens handelte es sich um Vertreter der Gattung Neolebias (STEINDACHER, 1894). Häufig erwischt man in diesem Zusammenhang Neolebias unifasciatus (STEINDACHER, 1894). Dieser Umstand war dann Veranlassung, das Thema näher zu untersuchen. Durch Einsichtnahme von Erstbeschreibungen und Besuchen bei Museen und Instituten sammelte Rainer diverse Informationen. Hieraus ergab sich der Rückschluss, dass es sich bei den Beifängen trotz ähnlicher Erscheinung um unterschiedliche Arten handelt, oft auch um unbeschriebene Vertreter.
Neben Biotopaufnahmen stellte Rainer SONNENBERG zusammenfassend einen Überblick der unterschiedlichen Gattungen und Arten vor, die von der Größe her aquaristisch passabel sind, aber auch von ihrer Physis her ganz apart erscheinen. Neben der Gattung Neolebias, tauchen im Handel, wenn auch nur gelegentlich, am ehesten Vertreter der Gattungen Nannaethiops (GÜNTHER, 1872) oder klein bleibende Distichodus (MÜLLER & TROSCHEL, 1844) auf, manchmal auch Vertreter der Bodensalmler-Gattungen Nannocharax (GÜNTHER, 1867) oder Hemigrammocharax (PELLEGRIN, 1923). Es handelt sich allesamt um gute Aquarienfische mit Endgrößen zwischen etwa 2 bis max. 8 cm. Es handelt sich um Tiere, bei denen es sicher noch das eine oder andere zu erforschen und entdecken gibt.
Bilder: Armin SENGER & Eckhard FISCHER (Nannocharax fasciatus)