Pethia reval, die letzte ihrer Art?

Anfang der 1990er Jahre, ich war schon lange vom Sri Lanka-Virus infiziert, kaufte ich mir eine Gruppe von (damals) Puntius cumingii, die gelbe Form mit den roten Flossen, in Wiesbaden-Kastel und Riesa zusammen. Ich pflegte und vermehrte diese Fische und verteilte sie auch.

Anfang der 2010er Jahre hatte ich durch eigenes Verschulden nur noch einen Mann. In der Bestandsumfrage 2013 meldete ich diesen Mann als Abgabe um eventuell noch eine Zuchtgruppe zusammenstellen zu können. Leider wurde das Ergebnis dieser Umfrage nicht veröffentlicht. Auch ein Aufruf auf der Facabook-Seite der IG brachte kein Ergebnis. Jedes Aquaristikgeschäft wurde durchsucht, negativ. Die Fische waren verschwunden und da sie in Sri Lanka endemisch vorkommen, sind sie dort ausfuhrverboten. Wieder eine Art in der Aquaristik ausgestorben.

Pethia reval

Pethia reval

BLEEKER erwähnte diese Barbe 1864 erstmalig, bestimmte sie aber als Barbus phutonio, welche auf Ceylon nicht vorkommt. Pethia reval wurde 1868 von GÜNTHER als Barbus cumingii beschrieben. Er führte aber zwei Farbformen in dieser Art zusammen, eine olivgrüne mit gelben Flossen und eine gelbe mit roten Flossen. Die Fische mit den gelben Flossen stammen aus dem Kalu Ganga-Einzugsgebiet und südlich davon während die mit den roten Flossen aus dem Kelani Ganga-Einzugsgebiet und nördlich davon vorkommen. Diese beiden Farbformen sind auch in der Größe unterschiedlich, die rotflossige ist kleiner. Die Geschlechter kann man an der Farbigkeit und Körperfülle der Fische unterscheiden. 2008 überarbeiteten MEEGASKUMBURA, SILVA, MADUWAGE & PETHIYAGODA, diese Art und splitteten diese in Pethia cumingii (gelbflossig) und Pethia reval (rotflossig). Ich glaube, diese Trennung war überfällig.

Nun aber genug der Theorie. Ich bekam im Oktober 2016 eine Nachricht von unseren Vereinsmitglied Kai A. QUANTE, das im Braunschweig in einem Fachgeschäft Pethia reval angeboten werden. Er war auch so freundlich, mir diese Tier auch gleich zu kaufen und sie zwei Wochen zu pflegen. Damit sind diese Rotflossigen Ceylonbarben wieder im Bestand und können vermehrt und gehalten werden.

Text & Bild: Hans-Jürgen ENDE