Ein Vortrag von Peter SCHMID
Am 22.10.22 konnte RG-Leiter Ernst SCHMIDT 12 Teilnehmer zum Vortrag in der Gaststätte SV Unterreichenbach begrüßen. Nach leckerem Essen ging es schnell zum Vortrag von Peter SCHMID. Wer Peter kennt, konnte erahnen, dass in seinen „paar Becken“ viele interessante Fische schwimmen und er fundierte Informationen zu seinen Pfleglingen weitergeben kann. Der etwas sperrige Arbeitstitel des Vortrags versprach darüber hinaus noch einen Nachschlag in besonderer Form. Jeder war gespannt, was sich hinter der Formulierung „flache Abrundung als Zuckerl“ verbarg.
Zuerst berichtete Peter von seiner aus 7 Becken bestehenden Kaltwasseranlage. So bezeichnete er seinen Teil der Anlage, die im Flur untergebracht war. Hier pflegt er bei 18 – 24 °C Arten, die kühlere Temperaturen bevorzugen. Zu nennen sind hier Scleromystax barbatus, Aspidoras sp. „C 125“ und Corydoras sp. „C 123“.
Danach schwenkte der Fokus ins eigentliche Fischzimmer. Die Beschreibung begann mit dem Corydoras-Abteil. Hier sind C. sterbai, CW 111, C. narcissus und andere untergebracht. Die Becken sind mit Filterkammern ausgestattet. Befüllt mit Zeolit, Siporax und Filterschwamm sorgen sie in Verbindung mit ein bis zwei Lufthebern für die nötige Strömung und Wasserqualität. Die Beckeneinrichtung besteht aus feinem Sand, Wurzeln, Schieferplatten, großblättrigen Pflanzen, Laub und Laichmobs.
Die Aufzuchtbecken sind spartanischer eingerichtet. Hier bieten Seemandelbaumblätter und kleine Wurzeln die nötigen Rückzugsmöglichkeiten für den reichlich vorhandenen Nachwuchs. Besondere Erwähnung fanden hier die Becken mit Lamontichthys filamentosus zusammen mit C. hastatus und weiteren Sandwelsen. Ebenso vergesellschaftet waren Hypancistrus sp. „L 471“ mit C. acutus. In weiteren Becken wurden Spatuloricaria sp. „Río Caqueta“ und diverse Sandwelse gepflegt.
Im nächsten Block liegt der Schwerpunkt auf L-Welse verschiedener Gattungen wie Hypancistrus zebra, LDA 105, L 82, L 173, L 280, L 400 und L 471. Die Welse sind in gut mit Steinen, Wurzeln und Bruthöhlen strukturierten Becken untergebracht und schreiten regelmäßig zur Vermehrung. Peter bereitet das Aquarienwasser mittels Vollentsalzer auf und stellt den Leitwert auf ca. 350 bis 400 µS/cm ein. Regelmäßiger Wasserwechsel sorgt für gute Wasserqualität und geringe Keimdichte.
Nach kurzer Pause ging es dann zum 2. Teil des Vortrags. Mit dem ersten Bild war nun allen Besuchern klar, was mit der „flachen Abrundung“ gemeint war. Peter zeigte Aufnahmen seiner Plesiotrygon nana, einer der eher kleineren südamerikanischen Stechrochen. Die Tiere erreichen einen Scheibendurchmesser von ca. 30 – 40 cm und fallen besonders durch den langen Schwanz auf, der über einen Meter erreicht. Peter berichtete über die Pflege und die erfolgreiche Aufzucht der ersten Jungen. Leider musste er hier auch Rückschläge einstecken. Bei der Vergesellschaftung der Jungrochen mit Geophagus sp. kam es zu Bissverletzungen des Schwanzes, der schon bei den Jungtieren ein Mehrfaches des Scheibendurchmessers beträgt. Die Verletzungen führten bei einem Teil des Nachwuchses zum Absterben des Gewebes und nach kurzer Zeit zum Tod der Tiere. Künftige Nachzuchten wird er deshalb ohne Beifische aufziehen, um Verletzungen zu vermeiden. Mit weiteren sehenswerten Bildern seines 2,5 m großen Wohnzimmeraquariums mit den P. nana und einer zweiten Rochenart, Potamotrygon hystrix ging der Vortrag nun zu Ende.
Am nächsten Morgen schloss sich an unseren Ausflug zur RG Nordbayern noch der Besuch der Fischbörse des Aquarien-Vereins Dürrwangen in Schopfloch an. Hier konnten wir eine gute Auswahl schöner Nachzuchten besichtigen. Nach einer Stärkung mit Weißwurst und Weißbier – für den Fahrer natürlich alkoholfrei – traten wir zufrieden die Heimreise an.
Text und Bilder: Marcel und Klaus BERLINGER, Biblis, marcel.berlinger@gmx.de