RG Nordbayern: Kugelfisch-Juni 2016

Zum Juni-Treffen der RG Nordbayern stand der Blick über den Tellerrand auf dem Programm. Marco MEYER, seines Zeichens Kugelfisch-Papst und Halter und Vermehrer eben dieser, gab sich die Ehre die Anwesenden über seine Lieblinge zu informieren.

Ein wahres Freaky-Fisch-Treffen hatte u.a. die Gattungen Carinotetraodon, Pao und Tetraodon zum Thema. Marco gewährte allen Einblick in die Vielfalt und Schönheit der Kugelfische, hielt sich ob der Vielzahl vor nur den Süßwasser-Bereich zu beleuchten. Auch seine Erfahrungen in der Vermehrung der gezeigten Arten präsentierte er bereitwillig. Am Ende des Vortrags bewies er seine Nachzuchterfolge noch durch mitgebrachte Pao-Tiere, die auch einen bereitwilligen Abnehmer fanden.

Doch zuerst verschaffte Marco den leider viel zu wenigen Anwesenden einen Überblick über die Artenvielfalt innerhalb der Familie der Kugelfische (Tetraodontidae). Dabei ging die Reise vom Zwerg-Kugelfisch Carinotetraodon travancoricus bis zum Fetzenkugelfisch Pao baileyi sozusagen. Häufige Fragen zur Haltung, Ernährung und Vermehrung der Tiere wurden beantwortet und viele Vorurteile ins Reich der Fabeln verbannt. So wurde auch geklärt, dass Schnecken zwar eine gute Nahrung für Kugelfische darstellen, dass die Ernährung aber anderweitig auch einfacher möglich ist. Und auch viele weitere praktische Tipps wurden dem interessierten Hörer präsentiert.

Der Themenbereich Zucht war dann doch etwas anspruchsvoller und verdeutlicht, dass Kugelfische nicht zu den leicht zu vermehrenden bzw. aufzuziehenden Arten gehören. Für viele Arten betrieb der Referent, zum Teil mit Freunden, erheblichen Aufwand um seine Tiere zum Ablaichen zu bewegen. Das Highlight war dann der Bericht der Erstnachzucht von Tetraodon schoutedeni.
Erheblicher Aufwand ist auch das Stichwort zur Aufzucht der Jungfische, die in den meisten Fällen zu beachtlichen innerartlichen Aggressionen neigen. Dazu stellt oft schon die Erst-Ernährung der Larven ein Problem dar – ob der geringen Zahl der Vermehren fehlen schlichtweg die Erfahrungswerte. “Try and Error” ist also das Motto in der “Do it yourself”-Aufzucht.

Am Ende zeigte Marco noch Bilder von neuen bzw. seltenen Arten oder Farbmorphen. Es ist wirklich kaum zu glauben, wie unheimlich schön diese kugeligen Gesellen sein können. Der finale Abschluss stellte dann aber der Blick auf einige bekannte Arten dar. Allen Anwesenden wurde dabei verdeutlicht, dass es – wie immer – von enormer Wichtigkeit ist sich mit seinen geplanten neuen Pfleglingen vorab zu beschäftigen und viele, viele Informationen einzuholen. Denn z.B. der sehr bekannte Asselkugelfisch, Colomesus asellus, ist schlichtweg nicht als Aquarienfisch geeignet und wurde von noch niemandem langfristig erfolgreich in Gefangenschaft gehalten.

Der einhellige O-Ton der anwesenden war letztlich wieder einmal, dass auch Tiere anderer Familien ausser den bereits gepflegten interessante Pfleglinge darstellen. Zumeist scheitert es – wie könnte es anders sein – aber am Platz.

Bleibt nun zu hoffen, dass sich Marco überzeugen lässt der RG Nordbayern nochmals etwas über Kugelfische zu erzählen. Dann hoffentlich auch einmal mit dem Schwerpunkt Brach- und Meerwasser.


Bilder: Marcel BREU

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