Neu ist weder die Art noch die hier behandelte, besonders attraktive Form, die mit dem Zusatz „c“ in der Aquaristik bekannt wurde. In den letzten zwei bis drei Jahren hat sich allerdings einiges bei der Selektion und Linienzucht getan, weswegen hier ein ganz besonders hübsches Exemplar vorgestellt werden soll.
Es handelt sich dabei um eine Nachzucht von BSSW-Mitglied Timo Schellenberg, der die Art seit geraumer Zeit in allen drei Varianten (a, b und c) pflegt und auch vermehrt. Dabei wählt er für seine Gruppe der c-Tiere nur die Exemplare aus, die wirklich Potenzial haben und entsprechend klein ist diese Gruppe im Vergleich zu den anderen. Nur ca. 4% aller Jungtiere zeigen das gewünschte, sehr grobe Zeichnungsmuster.
Das abgebildete Exemplar hat nun mit einem ähnlich gezeichneten Weibchen für die ersten Nachzuchten gesorgt und die Jungwelse haben 20 mm erreicht. In diesem Stadium sehen sie bereits vielversprechend aus, für eine genaue Determinierung müssen allerdings noch zwei bis drei Monate vergehen und die Jungwelse einen guten Zentimeter zulegen. Über seine genaue Vorgehensweise und Selektion wird Timo im BSSW-Report einen Artikel veröffentlichen.
Hypancistrus cf. margaritatus „L 136c“ stammt aus dem Rio Demini in Brasilien, einem nördlichen Zufluss des Rio Negro. Die L-Nummer wurde 1993 in der DATZ vorgestellt, damals gleich mit den drei Unterformen a, b und c. Die Vermehrung ist einfach und wird vielerorts regelmäßig durchgeführt.
Noch nicht geklärt ist die korrekte taxonomische Einordnung: Aus dem Rio Tacutu in Nordbrasilien wurde mit L 404 in der DATZ 2006 eine sehr ähnliche Form vorgestellt, die zehn Jahre später den Namen Hypancistrus margaritatus erhielt Tan & Armbruster, 2016. Der Rio Tacutu bildet mit dem Rio Uraricoera den Rio Branco, der wiederum in südlicher Richtung halbwegs parallel zum Rio Demini verläuft, bis beide in den Rio Negro münden. Die Mündungen von Rio Branco und Rio Demini in den Rio Negro liegen nur ungefähr 100 km voneinander entfernt. Aus dem Rio Branco sind ebenfalls H. margaritatus bekannt, es ist also nicht unwahrscheinlich, dass es sich hierbei um eine Art mit mindestens zwei uns bekannten Formen handelt.
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